WordPress ist eines der beliebtesten Content-Management-Systeme weltweit. Regelmäßige Updates sorgen nicht nur für neue Funktionen, sondern auch für wichtige Sicherheitsverbesserungen. Normalerweise lassen sich WordPress-Updates mit wenigen Klicks im Admin-Bereich durchführen. Doch manchmal schlägt das automatische Update fehl oder es gibt technische Einschränkungen. In solchen Fällen ist ein manuelles WordPress-Update per FTP die beste Lösung. In dieser Anleitung zeige ich dir, wie du dein WordPress sicher und effizient manuell aktualisieren kannst.
1. Vorbereitung: Backup & Voraussetzungen
1.1 Backup erstellen
Zunächst solltest du ein vollständiges Backup deiner Website anlegen. Dazu gehört sowohl die Sicherung deiner Dateien als auch deiner Datenbank. Deine Dateien enthalten das WordPress-System, Plugins, Themes und hochgeladene Medien. Die Datenbank hingegen speichert alle Inhalte, Einstellungen und Benutzerinformationen. Um ein Backup zu erstellen, kannst du entweder ein Plugin wie „UpdraftPlus“ oder „Duplicator“ nutzen oder manuell alle Dateien über einen FTP-Client herunterladen. Die Datenbank sicherst du am besten über das Hosting-Panel, zum Beispiel mit phpMyAdmin.
Bevor du irgendetwas änderst, ist es also essenziell, eine vollständige Sicherung deiner Website zu erstellen.
- Dateien: Kopiere alle Website-Dateien per FTP auf deinen Computer.
- Datenbank: Nutze phpMyAdmin oder Plugins wie „UpdraftPlus“ oder „Duplicator“, um ein Backup der Datenbank zu erstellen.
Falls beim Update Probleme auftreten, kannst du deine Website so problemlos wiederherstellen.

1.2 Notwendige Werkzeuge
Um das Update durchzuführen, benötigst du einen FTP-Client wie FileZilla oder Cyberduck. Diese Programme ermöglichen es dir, auf die Dateien deiner Website zuzugreifen und sie zu bearbeiten. Außerdem benötigst du die aktuelle WordPress-Version, die du von der offiziellen Website herunterladen kannst. Stelle sicher, dass du auch die FTP-Zugangsdaten deines Servers hast. Falls du diese nicht kennst, kannst du sie im Hosting-Panel deines Anbieters finden oder beim Support anfragen.
- FTP-Client wie FileZilla oder Cyberduck
- Neueste WordPress-Version, die du unter wordpress.org/download herunterladen kannst
- Zugangsdaten für deinen FTP-Server
2. WordPress-Dateien per FTP aktualisieren
Sobald du dein Backup gesichert hast und alle benötigten Werkzeuge bereitstehen, kannst du mit dem eigentlichen Update beginnen. Hierbei geht es darum, die alten WordPress-Systemdateien durch neue zu ersetzen, ohne dabei deine individuellen Einstellungen oder Inhalte zu verlieren.
2.1 Verbindung zum Server herstellen
Öffne deinen FTP-Client und gib die Zugangsdaten ein, um eine Verbindung zu deinem Server herzustellen. Sobald die Verbindung besteht, navigierst du in das Hauptverzeichnis deiner WordPress-Installation. Dieses befindet sich in der Regel im Ordner „public_html“, „httpdocs“ oder „www“. Hier liegen alle wichtigen Dateien und Ordner, die dein WordPress-System betreffen. Manchmal ist WordPress noch in einem weiteren Unterverzeichnis installiert, das z.B. die Bezeichnung „wordpress“ oder den Namen deiner Domain hat.

2.2 Alte Dateien ersetzen
Entpacke die zuvor heruntergeladene WordPress-Version auf deinem Computer. In diesem Ordner befinden sich mehrere Dateien und Unterverzeichnisse. Die Verzeichnisse „wp-admin“ und „wp-includes“ solltest du vollständig durch die neuen Versionen ersetzen. Das bedeutet, dass du die alten Ordner auf deinem Server löschst und die neuen per FTP hochlädst.
Die Dateien im Hauptverzeichnis müssen ebenfalls aktualisiert werden, allerdings solltest du hier vorsichtig sein. Die Datei „wp-config.php“ enthält deine Datenbankeinstellungen und darf nicht überschrieben werden. Auch der Ordner „wp-content“ sollte nicht verändert werden, da er deine Themes, Plugins und Mediendateien enthält. Falls dein FTP-Client fragt, ob bestehende Dateien überschrieben werden sollen, wähle die Option „Überschreiben“ nur für Dateien, die sich nicht im „wp-content“-Ordner befinden.
- Entpacke die heruntergeladene WordPress-Version auf deinem Computer.
- Lösche folgende alten Dateien und Verzeichnisse auf dem Server:
/wp-admin
/wp-includes
- Lade die neuen wp-admin und wp-includes Ordner per FTP hoch.
- Überschreibe alle Dateien im Hauptverzeichnis, außer:
wp-config.php
(enthält deine Datenbankeinstellungen)wp-content
(enthält Themes, Plugins und Medien)
Dadurch bleiben deine individuellen Einstellungen und Inhalte erhalten.
3. WordPress-Datenbank aktualisieren
Nachdem du die Dateien erfolgreich ersetzt hast, kann es sein, dass WordPress ein Datenbank-Update benötigt. Dies geschieht oft, wenn sich mit einer neuen Version auch die Struktur oder das Format der gespeicherten Daten geändert hat.
Um die Datenbank zu aktualisieren, rufe den Link https://deineseite.de/wp-admin/upgrade.php
in deinem Browser auf. Falls ein Update erforderlich ist, zeigt dir WordPress eine entsprechende Meldung an. Folge einfach den Anweisungen auf dem Bildschirm, um die Aktualisierung abzuschließen. In den meisten Fällen dauert dieser Schritt nur wenige Sekunden. Danach kannst du dich wieder in den Admin-Bereich einloggen und überprüfen, ob deine Website noch einwandfrei funktioniert.
- Rufe deine Website auf:
https://deineseite.de/wp-admin/upgrade.php
- Falls eine Aktualisierung erforderlich ist, folge den Anweisungen auf dem Bildschirm.
- Logge dich in den WordPress Admin-Bereich ein und prüfe, ob das Update erfolgreich war.
4. Nach dem Update: Tests und Fehlerbehebung
Nach dem Update solltest du überprüfen, ob alles wie gewohnt funktioniert. Fehler können auftreten, wenn Plugins oder Themes nicht mit der neuen WordPress-Version kompatibel sind. Deshalb ist es wichtig, deine Website gründlich zu testen.
4.1 Funktionsprüfung
Besuche deine wichtigsten Seiten und stelle sicher, dass sie korrekt dargestellt werden. Teste auch den Admin-Bereich und überprüfe, ob du neue Beiträge erstellen oder bestehende Inhalte bearbeiten kannst. Falls Probleme auftreten, deaktiviere testweise alle Plugins und reaktiviere sie einzeln, um den Übeltäter zu identifizieren.
- Teste wichtige Seiten, das Admin-Dashboard und die Beitragsfunktion.
- Falls Fehler auftreten, prüfe die Fehlermeldungen in WordPress oder aktiviere das Debugging (
wp-config.php
auf Debug-Modus setzen).

4.2 Cache löschen
Falls du ein Cache-Plugin nutzt, solltest du den Cache nach dem Update leeren. Oft werden alte zwischengespeicherte Versionen der Website geladen, wodurch es so aussieht, als hätte das Update nicht funktioniert. In den Einstellungen deines Cache-Plugins findest du meist eine Schaltfläche zum Löschen des Caches.
- Falls Deine Website ein Cache-Plugin wie „WP Rocket“ oder „W3 Total Cache“ verwendet, lösche den gesamten Cache.
- Denke auch daran, ggf. deinen Browser-Cache zu löschen.
4.3 Permalinks aktualisieren
Manchmal kann es passieren, dass nach einem Update Links nicht mehr richtig funktionieren. Um das zu beheben, gehe in den Admin-Bereich zu Einstellungen > Permalinks und klicke auf Änderungen speichern. Dadurch wird die Linkstruktur neu generiert und eventuelle Fehler werden behoben.
- Gehe in den Admin-Bereich zu Einstellungen > Permalinks und klicke auf Änderungen speichern, um die Struktur zu aktualisieren.

Fazit
Das manuelle WordPress-Update per FTP ist eine zuverlässige Methode, um deine Website auf den neuesten Stand zu bringen, wenn das automatische Update nicht funktioniert. Mit einer gründlichen Vorbereitung, einem vollständigen Backup und einer systematischen Vorgehensweise kannst du das Update sicher durchführen. Nach dem Update solltest du deine Website ausgiebig testen, um mögliche Fehler frühzeitig zu erkennen. Regelmäßige Updates sind essenziell, um Sicherheitslücken zu schließen und die Performance deiner Website zu optimieren. Falls du auf Probleme stößt, kannst du dein Backup nutzen oder dich an deinen Hosting-Anbieter wenden.